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Erbrechen – was Eltern tun können – 7 Tipps

 

Erbrechen bei Kindern ist unangenehm und belastend. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie oft schnell für Besserung sorgen.

1. Den Magen zur Ruhe bringen

Damit das Erbrechen aufhört und Ihr Kind Flüssigkeit aufnehmen kann, gönnen Sie dem kleinen Magen zunächst eine Pause.

Nach dem Erbrechen sollten Sie etwa 15 – 20 Minuten warten, bevor Sie erneut Flüssigkeit anbieten.

2. Das beste Getränk zum Rehydrieren

Beim Erbrechen verliert das Kind nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Elektrolyte und Glukose. Deshalb sollte das Aufbau – Getränk diese Stoffe enthalten.

  • Tee mit Traubenzucker ist ideal zum Flüssigkeitsaufbau.
  • Alternativ eignen sich Elektrolytlösungen aus der Apotheke
3. Kleine Mengen, langsam geben

Große Schlucke reizen den Magen und können erneutes Erbrechen auslösen.

  • Anfangs Flüssigkeit mit einem Teelöffel geben
  • Nach einer Weile vorsichtig schluckweise trinken
  • Nach sehr heftigem Erbrechen: alle 5 Minuten einen Teelöffel anbieten.

Nach sehr heftigem Erbrechen sollte der Tee anfangs mit einem Teelöffel im Abstand von ca. 5 Minuten verabreicht werden.

4. Was tun bei Rückschlägen?

Manchmal tritt erneutes Erbrechen auf, auch wenn schon Fortschritte gemacht wurden. Das ist normal. Beginnen Sie dann wieder von vorn.

  • Kurze Pause
  • Kleine Mengen des Aufbaugetränks
5. Geeignete Speisen für den Kostaufbau

Das Überwinden des Erbrechens bedeutet noch keine vollständige Genesung. Die Magenschleimhaut profitiert von leicht verdaulicher Kost.

  • Glutenfreie Getreide wie Hafer oder Reis
  • Haferflocken mit Wasser zu einem sämigen Brei gekocht (ggf. mit Traubenzucker etwas gesüßt)
6. Homöopathische Unterstützung bei Erbrechen

Es gibt viele homöopathische Mittel – lassen Sie sich von Ihrem homöopathischen Kinderarzt beraten. Aus meiner Erfahrung hilft oft Arsenicum album. Charakteristisch für Arsenicum album ist eine große Schwäche und großer Durst auf kleine Schlucke. Typischerweise hat der Kranke ein Verlangen nach Wärme. Andere hilfreiche Mittel können Phosphorus, Pulsatilla, Tabacum oder China sein. 

  • 3 Globuli in D12 in ca. 250 ml Wasser auflösen
  • Dieses Wasser abwechselnd mit dem Tee anbieten
7. Wann zum Arzt?

Behalten Sie jederzeit  den Allgemeinzustand Ihres Kindes im Auge.

Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn Ihr Kind:

  • Weiterhin stark erbricht
  • Ungewöhnlich schläfrig ist
  • Keinen Urin ausscheidet
  • Weitere Symptome auftreten
  • Sie einfach ein ungutes Gefühl haben
Ganz kurz - Damit der Flüssigkeitsaufbau gelingt
  • Nach dem Erbrechen 15 – 20 Minuten warten
  • Tee mit Traubenzucker verwenden
  • 1 Teelöffel in 5 Minuten mit dem Löffel geben
  • Wenn es nicht funktioniert, ab zum Arzt.
Wichtiger Hinweis

Im Zweifel sollte das Kind immer einem Arzt vorgestellt werden. Dieser Text hat einen allgemein informierenden Charakter und kann die persönliche ärztliche Untersuchung und Beratung in keinem Fall ersetzen. Bei Unsicherheit oder Zweifel gehen Sie bitte zum Arzt. Lieber einmal mehr, als einmal zu wenig.

Ingrid Heimke, 16.10.2025

Fieber – Was Eltern wissen sollten

 

Was ist Fieber ?

Was ist Fieber und wie messe ich richtig?

Fieber ist keine Krankheit, sondern eine gesunde Reaktion des Körpers auf eingedrungene Erreger.

Ab 37,5 °C (rektal) spricht man von erhöhter Temperatur, ab 38,1 °C von Fieber.

Bei unkomplizierten Infekten reicht es in der Regel aus, morgens und abends die Temperatur zu messen. Wenn die Werte sorgfältig erfasst und notiert werden, helfen diese Informationen, im Verlauf die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Für eine verlässliche Messung gilt:

Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die rektale Messung am zuverlässigsten.

Größere Kinder können auch im Mund messen. Wird unter dem Arm gemessen, sollten Sie ein Glasthermometer verwenden und dieses 10 Minuten in der Achsel belassen. Ab 37,0 °C ist die axillär gemessene Temperatur als erhöht zu betrachten.

 

Basiswissen

Kleines Basiswissen für die behutsame Fieberbegleitung

Das Wichtigste an erster Stelle. Schauen Sie immer zuerst Ihr Kind an und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.

Ist der Gesamteindruck trotz des Fiebers stabil? Trinkt es ausreichend? – Das merken Sie daran, dass es ab und an Wasser lassen muss.

Wenn das Kind gut trinkt, idealerweise Tee mit Traubenzucker und in einem guten Allgemeinzustand ist, ist es meist sinnvoll, nicht sofort mit Fiebersenkern einzugreifen. Die Höhe des Fiebers allein ist kein Grund, ein Medikament zu geben.

Fieber senken

Wann Fieber senken?

Manchmal können Kinder nicht ausreichend trinken und der Kreislauf ist durch das Fieber so belastet, dass eine verlässliche Einschätzung des Gesamtzustandes schwierig ist. In diesen Situationen kann Fiebermittel ein wertvoller Helfer sein.

In der Regel reicht schon eine geringe Dosis um das Trinkverhalten zu verbessern und den Gesamtzustand so zu stabilisieren, dass zuhause weiter gepflegt werden kann.

Wird ein Arzt gebraucht?

Wann zum Arzt?

Wenn sich das Befinden Ihres Kindes nach der Fiebermittelgabe nicht deutlich bessert oder Sie ein ungutes Gefühl haben, sollten Sie Ihr Kind einem Arzt vorstellen.

Dabei gibt es keine „dummen“ Fragen. Wenn Eltern ein ungutes Gefühl haben, sollte das immer sehr ernst genommen werden. Ebenso sollte das Kind ärztlich untersucht werden, wenn wiederholt Fiebersenker notwendig werden. Generell gilt, je jünger das Kind ist, desto zügiger sollte der Sachverhalt abgeklärt werden. Fiebernde Säuglinge sollten beispielsweise immer am gleichen Tag untersucht werden.

Wann sollte Ihr fieberndes Kind einem Arzt vorgestellt werden?

  • Wenn Sie als Eltern ein ungutes Gefühl haben. „Hier stimmt etwas nicht.“
  • Bei unklarer Fieberursache oder unklaren Begleitsymptomen
  • Wenn das Fieber länger als 3 Tage anhält
  • Bei schlechtem Allgemeinzustand (z.B. auffallend blass, ungewöhnlich schläfrig oder schwer erweckbar)
  • Wenn das Trinkverhalten unzureichend ist (das Kind kaum Flüssigkeit aufnimmt oder nicht uriniert)
  • Wenn Ihr Kind noch im Babyalter ist (1.Lebensjahr)
Naturheilkundliche Begleitung bei Fieber

Allgemeine naturheilkundliche Maßnahmen

Ein fieberndes Kind braucht Ruhe, Flüssigkeit und Schlaf.

Die meisten akuten Krankheiten werden am schnellsten überwunden, wenn der Körper einfach seine Arbeit machen kann. Auch wenn es nicht alle Kinder mögen, der heilsamste Ort für ein fieberndes Kind ist das Bett. Auch leichtes Spielen am Boden ist bei Fieber zu anstrengend, deshalb sollte ein fieberndes Kind im Bett ruhen. Damit es nicht langweilig wird, hilft elterliche Zuwendung, entweder durch pure Anwesenheit oder Vorlesen. Von Medien als Zeitvertreib rate ich dringend ab.

Neben Ruhe ist die Flüssigkeit wichtig. Hier eignen sich Heilpflanzentees mit etwas Traubenzucker.  Traubenzucker? Ja, unbedingt. Traubenzucker ist für den Körper leicht aufzunehmen und kann für ein paar Tage ausgleichen, wenn das Kind nichts essen mag. Neben Tee mit Traubenzucker sollte eine leichte und vitalstoffreiche Kost angeboten werden.

Fiebersenkung mit physikalischen Maßnahmen

Naturheilkunde und Fiebersenkung

Erfahrungsgemäß führt die Kombination von Wickel und Fiebermittel zu einem verbesserten Trinkverhalten bei erfreulich geringen Verbrauch an chemischen Fiebersenkern.

Traditionell wird die Fiebersenkung mit Wickeln empfohlen. Hier sollten Sie unbedingt bedenken, dass Fieber kein Hitzschlag, sondern ein hochkomplexer innerer Vorgang ist. Kühle Wickel sind nur dann eine Hilfe für Ihr Kind, wenn der Körper bereit ist, Wärme abzugeben.

Dafür ist es hilfreich vor der Wickelanwendung etwas Fiebermittel zu geben. Wenn die Körperoberfläche nach der Fiebermittelgabe warm geworden ist, kann ein Brustwickel die Wärmeabgabe unterstützen und so das Befinden schneller bessern. Im Gegensatz dazu kann sich die Haut im Fieberanstieg kalt anfühlen. In dieser Situation wäre ein Wickel nicht hilfreich.

Fieber und Homöopathie

Homöopathische Fieberbegleitung

Anders als in der allopathischen Medizin gibt es bei der homöopathischen Fieberbegleitung nicht  zwei Wirkstoffe, sondern sehr viele verschiedene Mittel.

Wie bereits erwähnt, brauchen unkomplizierte Infekte in der Regel kein Eingreifen. Das gilt natürlich auch für die Homöopathische Begleitung.

Für die homöopathische Mittelfindung und Begleitung ist eine genaue Krankenbeobachtung und viel ärztliche Erfahrung in der homöopathischen Behandlung wichtig. Wie hoch ist das Fieber, moderat oder sehr hoch? Hat das Kind Durst? Verlangt es Nähe oder will es allein sein? Ist es wütend oder reizbar? Welche Symptome hat es außer Fieber? Gab es einen Auslöser, wie kalten Ostwind, Ärger oder übermäßige Vorfreude?

Häufige Mittel bei fiebernden Kindern sind unter anderem Aconitum, Belladonna, Ferrum phosphoricum, Gelsemium, Chamomilla, Pulsatilla und Hepar sulfuris.

Welches Mittel im konkreten Fall passt, sollte im ärztlichen Beratungsgespräch geklärt werden.

Wichtiger Hinweis

Egal ob Sie zum konventionellen Fieberzäpfchen, zum Wickel oder zu Globuli greifen, stets sollten Sie sicher sein, in dem was Sie tun. Im Zweifel sollte das Kind immer einem Arzt vorgestellt werden. Dieser Text hat einen allgemein informierenden Charakter und kann die persönliche ärztliche Untersuchung und Beratung in keinem Fall ersetzen. Bei Unsicherheit oder Zweifel gehen Sie bitte zum Arzt. Lieber einmal mehr, als einmal zu wenig.

Ingrid Heimke, 3.10.25

Sanfte Hilfe aus der Natur: Schwarzer Holunder in der Kinderheilkunde

Der im Mai und Juni blühende Schwarze Holunder (Sambucus nigra) wird seit der Antike als Heilpflanze geschätzt. In der modernen Pflanzenheilkunde und der Homöopathie hat er sich als sanfte, aber wirksame Unterstützung bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden bewährt.

In der Pflanzenheilkunde wird der Blütentee traditionell bei fieberhaften Erkältungen, aber auch zur Steigerung der Abwehrkräfte eingesetzt. Dem homöopathisch geschulten Kinderarzt gilt Sambucus nigra zudem als sanfter und wirksamer Helfer bei Atemwegsbeschwerden – gerade schon bei den Allerkleinsten, bei denen oft nur wenige Medikamente zur Verfügung stehen.

Pflanzenheilkunde und Homöopathie bieten in fachkundiger Hand sanfte Wege zur Unterstützung Ihrer Gesundheit. Bitte lassen Sie sich deshalb individuell von Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder Ihrer Apotheke beraten. Sammeln Sie Heilpflanzen nur unter fachkundiger Anleitung.

Ingrid Heimke, 4.5.25

Heilpflanzen in der Kinderheilkunde, Das Praxis-Lehrbuch, Ursel Bühring, 2008 Sonntag Verlag, Stuttgart

Lexikon der Frauenkräuter, Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen, Margret Madejsky, 2010 AT Verlag, Baden und München

Staunen, dankbar sein …

Frühlingswiese, 50 Meter entfernt vom „Winterbaum“  aufgenommen, im April 2025 in Dresden – Laubegast

 

Infektanfälligkeit bei Kindern vorbeugen – Wasserheilkunde

Es klingt banal, aber so ist es ja manchmal mit den guten Sachen. Kalte Anwendungen sind ein bewährter Baustein der Naturheilkunde. Ich gebe zu, ich hatte das bisher nicht so ernst genommen. Als ich im vergangenen Jahr ein sehr interessantes Buch über Mitochondrienmedizin las (s.u.), tauchten sie wieder auf, die kalten Güsse, die ich aus der eigenen Kindheit noch in Erinnerung hatte. Wasseranwendungen sind eine einfache Möglichkeit, den Organismus vielfältig zu stärken. Der Kneippbund hat auf seiner Internetseite eine gute Anleitung veröffentlicht, die ich an dieser Stelle verlinken möchte: https://www.kneippbund.de/fileadmin/user_upload/kneipp-bund/dokumente/download/gesundheitstipps/wasser/Wechseldusche.pdf

Ingrid Heimke 4.1.25

Mitochondrien -Das Geheimnis unbegrenzter Lebensenergie von Stefan Limmer und Dr. rer. Nat. Birgtitt Täuber -Rusch, Momanda GmbH Rosenheim, 1. Auflage 2020

 

Infektanfälligkeit bei Kindern vorbeugen – Im Wald spazieren gehen

Schon Dr. Hahnemann empfahl begleitend zur homöopathischen Behandlung „active Bewegung in freier Luft“ bei fast „jeder Art von Witterung“, (Organon 6 der Heilkunst). Bei meinen Waldspaziergängen denke ich an diesen klugen Arzt, der therapiebegleitende Heilspaziergänge empfahl. In diesen Oktobertagen zeigen sich die Wälder rund um Dresden noch einmal in ihrer ganzen Pracht. Wenn man all die verschiedenen satten Grüntöne wahrnimmt, glaubt man nicht, dass wir uns bald mit weniger Farben begnügen werden müssen. Bei Spaziergängen über weiches Moos, unter rauschenden Wipfeln, in klarer Waldluft können Körper und Geist zur Ruhe kommen. Ob interessant geformte Steine und Felsen, versteckte kleine Mooswelten oder stattliche Pilze, es gibt nicht nur für Kinder viel zu entdecken. Der Aufenthalt in der Natur entschleunigt die ganze Familie, stärkt den Menschen ganzheitlich und hilft somit die körpereigene Abwehr stark zu halten.

13.10.24 Ingrid Heimke

Organon 6 der Heilkunst – Gesamtausgabe – Lern- und Arbeitsbuch, Günter Macek, ML Verlag, 4. Auflage 2014

Infektanfälligkeit bei Kindern vorbeugen – Die Bedeutung von Vitamin D

Mit dem Herbst kommen bei vielen Kindern die Erkältungen und für viele Eltern die Frage, wie sie ihre Kinder stärken können.

Die Vitamin-D-Versorgung des Kindes im Blick zu behalten, ist ein wichtiger Baustein bei der Prophylaxe der Infektanfälligkeit.

Kinder und Jugendliche brauchen, ebenso wie Erwachsene, Licht um gesund zu bleiben. Im Frühling und Sommer bildet der menschliche Körper bei Sonneneinstrahlung in der Haut Vitamin D. Es wird unter anderem für ein gut funktionierendes Abwehrsystem benötigt. Ab dem Herbst beginnt der Vitamin-D-Spiegel zu fallen und erreicht seinen Tiefpunkt am Ende des Winters. Wenn der Mensch im Frühling und Sommer ausreichend am Licht gewesen ist, stellt das kein Problem dar. Meine Erfahrung durch Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels im Blut zeigt aber, dass viele Kinder und Jugendliche ganzjährig unzureichende Vitamin-D-Werte haben, was mannigfaltige ungünstige Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Aufgrund der großen Verbreitung des Vitamin-D-Mangels empfiehlt eine neue internationale Leitlinie deshalb für Kinder bis zum 18. Geburtstag die zusätzliche Einnahme von Vitamin D. Wenig verwunderlich waren in Studien ältere Kinder und Jugendliche häufiger von einem Vitamin-D-Mangel betroffen als jüngere Kinder.

Um einen Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, sollten Eltern gezielt darauf achten, dass ihre Kinder im Frühling und Sommer viel Zeit am Licht verbringen. Eine Herausforderung für alle Beteiligten in einer Zeit, mit straffen schulischen Stundenplänen und einem Überangebot an faszinierendem Spielzeug für die Wohnung. Trotz aller Bemühungen schaffen viele es nicht, nur mit Aufenthalten am Licht für einen ganzjährig ausreichenden Vitamin-D-Spiegel zu sorgen. Der Herbst ist eine gute Zeit um gemeinsam mit dem Arzt des Vertrauens das Thema Vitamin D zu besprechen, ggf. weitere Untersuchungen zu veranlassen oder eine ärztlich verordnete prophylaktische Vitamin – D – Dosis einzunehmen. 9.9.24 Ingrid Heimke

Vitamin D for the Prevention of Disease: An Endocrine Society Clinical Practice Guideline | The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism | Oxford Academic